SYSTEMATIK UND EINHEITLICHE GLIEDERUNG
Auf mehr als 5000 handgeschriebenen Seiten hat Joseph Pamler die Geschichte und Topografie des damaligen Dekanats Aidenbach festgehalten.
Sämtliche Chroniken weisen eine einheitliche Gliederung auf. Eine große Besonderheit sind die Abschnitte über die zugehörigen Dörfer, Weiler und Einöden. Akribisch hat er die Historie selbst der kleinsten Einheit jeder Pfarrei beschrieben.
Arbeitspapiere zu seiner Arbeit (sog. Handakten) sind bisher nicht aufgetaucht, auch nicht die Originale der 3 Bücher, welche in den VHVN erschienen sind. Aufaddiert hat Pamler etwa 2.600 mit Tinte und Feder handgeschrieben Seiten erstellt. Der größte Teil ist im Original erhalten und liegt im Archiv des Bistums Passau. Wie Pamler es bewerkstelligte mit der Genauigkeit und Sauberkeit die Bücher in einem Zeitraum von lediglich etwa 3 Jahren zu verfassen ist unter Berücksichtigung seiner gesundheitlichen Einschränkungen und der Arbeitsmittel nicht nachvollziehbar.
Nach welcher Systematik Joseph Pamler die Chroniken des Dekanats aufgebaut hat, lässt sich ableiten aus: "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Passau mit einer Karte desselben – herausgegeben von Martin Süss – Vikar an der Domkirche zu Passau und Sekretär des bischöfl. Ordinariats – Passau, 1828" (Download, © Bayerische Staatsbibliothek 2013/Google Books; insbesondere Übersicht S. 21 - 23 und Dekanat Aidenbach S. 45 - 60)
Pamler folgt exakt den dort angeführten statistischen Erhebungen. Jede Pfarrei ist mit den bei Martin Süss aufgelisteten Ortnamen mit teilweise sehr detaillierten Recherchen zu den jeweiligen Ortsteilen genau beschrieben. Bisher sind derartige Beschreibungen der anderen 17 Dekanate des Bistums Passau nach "System Martin Süss" nicht bekannt. Es wäre von Bedeutung, zumindest einzelne Chroniken im Bistum Passau aus der Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu finden, die einem ähnlichen Aufbau wie die Chroniken Pamlers folgen.